Der DAAD lädt in Zusammenarbeit mit seinem Beirat Germanistik sowie Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulgermanistik aus Ländern südlich der Sahara zu einer „Germanistischen Begegnungstagung“ ein:

Begegnungstagung mit den Partnerländern
südlich der Sahara
Germanistik(en) vernetzt:
Herausforderungen und Zukunftsräume
31. August – 04. September 2026 in Nairobi
Die Begegnungstagung, die Germanistinnen und Germanisten aus den Ländern der Region südlich der Sahara sowie andere internationale Fachvertreterinnen und -vertreter zusammenbringt, soll ein Forum für den Austausch über fachpolitische, -wissenschaftliche und -didaktische Fragestellungen eröffnen, die sich – bei aller regionalen Vielfalt - und allen entsprechenden Unterschieden in der internationalen Germanistik stellen. Insbesondere soll die Tagung Impulse für die Deutschlehrkräfteausbildung, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, für die regionale und überregionale Vernetzung sowie für den Aufbau und die Weiterentwicklung nachhaltiger Kooperationsprojekte geben.

In vielen Ländern der Region stehen germanistische Institute aktuell vor großen Herausforderungen. Zu den wichtigsten Tendenzen zählen dabei: teilweise sehr hohe, teilweise sehr niedrige Studierendenzahlen in germanistischen Studiengängen, steigende Nachfrage nach Deutsch als Fremdsprache und damit nach Lehrkräftebildung in diesem Fach, die zunehmende Verbreitung digitaler Lehr-Lernformate und ein wachsender Bedarf an qualifizierten Lehrkräften. Vielerorts geht es darum, Curricula stärker an gesellschaftliche, kulturelle und berufliche Anforderungen anzupassen und gleichzeitig den Stellenwert der Germanistik einerseits in ihrem wissenschaftlichen Profil und andererseits mit Blick auf Kompetenzentwicklung und gesellschaftliche Teilhabe sichtbar zu machen.
Vor dem Hintergrund dieser Situation ergeben sich zentrale Fragen: Wie kann die Germanistik in der Region gesellschaftlich noch relevanter positioniert werden? Welche Rolle übernimmt die Germanistik in der Lehrkräfteausbildung und wie kann diese gestärkt werden? Welche Kompetenzen benötigen Lehrkräfte und Studierende, um den vielfältigen Anforderungen in Schule, Hochschule, Kultur- und Bildungsarbeit sowie in beruflichen Kontexten gerecht zu werden? Welches sind dringliche wissenschaftliche Fragestellungen und Perspektiven? Welche Zukunftsräume eröffnen sich durch Vernetzung, Internationalisierung und interdisziplinäre Zusammenarbeit? Und wie kann Nachwuchsförderung nachhaltig gestaltet werden? Antworten auf diese Fragen müssen ebenso vielseitig ausfallen wie die kontext- und länderspezifischen Profile der Germanistiken in der Region.
Für die Diskussion und den wissenschaftlichen Austausch bitten wir um die Einreichung von Kurzbeschreibungen (Abstracts) für 15-minütige Impulsvorträge zu folgenden Themenschwerpunkten:

Schwerpunkt 1: Professionalisierung von Lehrkräften
• Ausbildung und Qualifizierung von Deutschlehrkräften
• Curriculumsentwicklung im Bereich Deutsch als Fremdsprache
• Didaktisch-methodische Innovationen
• Digitale Lehr-Lernformate und damit verbundene Herausforderungen
• Stellenwert von KI in Studium und Unterricht
• Stärkung fachlicher, kultureller und didaktischer Kompetenzen, u.a. durch den Einsatz von Dhoch3
• Nachwuchsförderung im Bereich DaF/DaZ und Germanistik
• Kooperationen zwischen Hochschulen, Schulen und Mittlerorganisationen
Schwerpunkt 2: Deutsch in Gesellschaft und Beruf
• Deutsch im Kontext von Mehrsprachigkeit und beruflicher Bildung
• Deutschkenntnisse als Schlüsselqualifikation in Wirtschaft, Kultur, Tourismus und Entwicklungszusammenarbeit
• Deutsch für akademische und berufliche Mobilität
• Praxisorientierung germanistischer Studiengänge
• Regionale Bedarfe und Perspektiven von Deutsch im Arbeitsmarkt
• Zusammenarbeit mit Institutionen, Unternehmen und NGOs
Schwerpunkt 3: Germanistik und ihre gesellschaftliche Relevanz
• Germanistik und nationale Sprachenpolitiken
• Germanistik zwischen Selbstverständnis und nationalen Wahrnehmungen
• Germanistik als Beitrag zu einer Kultur der Kritik, kultureller Teilhabe und gesellschaftlicher Reflexion
• Zwischen transkulturellen Verflechtungen und De/Kolonialität: deutschsprachige und afrikanische Medien, Literaturen, Künsten
• Germanistik zwischen Wissenschaft, Vermittlung und gesellschaftlichem Engagement
• Germanistik und Migrationsprozesse
• Literarische und kulturelle Gegenwartsdiagnosen in Afrika und/oder Europa in komparatistischer Perspektive
• Germanistik und Global Citizenship / Plurikulturalität
Im Mittelpunkt der Tagung stehen Arbeitsgruppen, in denen die durch Ihre Impulsstatements angestoßenen Themen vertiefend diskutiert und gemeinsame Perspektiven sowie Netzwerkinitiativen entwickelt werden können.
Einreichungen des wissenschaftlichen Nachwuchses sind ausdrücklich erwünscht. Interdisziplinäre und länderübergreifende Ansätze werden besonders begrüßt.
Die Tagungssprache ist Deutsch.

Wenn Sie als Germanist oder Germanistin, in der Deutschlehrkräfteausbildung oder in einem Fach mit Deutschlandschwerpunkt an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung in einem Land südlich der Sahara oder in besonderen Fällen in Deutschland tätig sind und sich um eine Teilnahme bewerben möchten, senden Sie bitte Ihre Bewerbung mittels des Links zu einer Lime-Survey-Abfrage
https://www.daad.de/surveys/428211?lang=de
bis zum 18.01.2026 (23.59 Uhr MEZ)


• eine Skizze (max. 300 Wörter) Ihres Vorschlags für ein 15-minütiges Statement für eine Arbeitsgruppe oder für ein Poster
• und einen Lebenslauf oder kurze bio-bibliographische Informationen zu Ihrer Person als PDF.
Bitte geben Sie dabei auch an, welchem der oben genannten Themenfelder Sie Ihren Beitrag zuordnen möchten.


Bitte beachten Sie, dass nur Bewerbungen über oben genannten Link akzeptiert werden können. Eine Bewerbung per Mail ist nicht vorgesehen.
Die Auswahl der Beiträge erfolgt durch den Beirat Germanistik des DAAD. Sie erhalten im März 2026 Rückmeldung, ob Ihr Beitrag angenommen wurde.
Wenn Ihr Beitrag ins Programm aufgenommen wird, übernimmt der DAAD die Kosten für die Anreise und Ihren Aufenthalt in Nairobi vom 31.08.-4.9.2026.


Wir freuen uns auf Ihren Beitragsvorschlag.
Rückfragen richten Sie bitte an
Elke Hanusch oder Eva Thamm (begegnungstagung@daad.de)
Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.